Endlich unterwegs

Nach unserer Anreise am 01.06.2019, musste noch so einiges im und um das Schiff abgearbeitet werden. Die erste Sache waren die fehlenden Rettungswesten, welche zur Wartung im nahe gelegenen Rostock liegen sollten. Ergo war klar vor Montag kommen wir in Greifswald nicht weg. Dass dann am Ende die Westen doch bereits in einem Schuppen bei W&R lagen, ist nicht sehr lustig. Allerdings bestätigt es nur die Servicequalität, die auch im Zusammenhang mit einer nicht montierten Wasserpumpe, der vergessenen Opferannode und dem am Einwassserungstag – wegen Regen – verlegten Grosssegel zu spüren war.

Leider waren damit noch nicht alle Hürden überwunden. Es stellte sich heraus, dass der Kühlschrank wirklich an der Starterbatterie angeschlossen war. Dies ist auf ein unachtsames Telefonat meinerseits zurückzuführen, bei dem ich in 2014 die Genehmigung für den falschen Anschluss erteilt habe. Ergo wurde am Dienstag die Starterbatterie erneuert und der Kühlschrank auf die Verbraucherbatterien umgeklemmt. Seither 100% Kühlung 🙂

Um 18:00 Uhr am 04.06.2019 haben wir dann in Greifwald die Leinen gelöst und sind in die Nacht hinein Richtung Swinoujscie (Swinemünde) gesegelt. Der Wind aus Ost hat uns dabei zum Aufkreuzen gezwungen, was solange keine Untiefen rechts und links der Kurslinie waren, auch kein Problem war. Ab dem Thiessower Haken haben wir dann aber den Motor zur Hilfe genommen um im betonnten Fahrwasser zu bleiben.

Danach flaute entgegen der Prognose der Wind ab, so dass der Diesel uns in der Nacht wach hielt und kurz vor Swinemünde zum nachtanken aufforderte.

Das einklarieren in Polen erfolgte wie im Hafenhandbuch beschrieben über UKW Kanal 12. Aber eine Kontrolle wollte niemand gegenüber von Tonne D durchführen. Vielmehr hat uns die Fähre von dem “schönen” Anlieger vertrieben, so dass wir daraufhin die Erlaubnis erhielten, die Marina anzulaufen.

Der nächste Tag wurde dann einem Ausflug nach Szczecin (Stettin) gewidmet. Der 1,5 Stunden Fahrt im Zug, folgte eine Stadtbesichtigung mit den Bordfahrrädern, die sich durchaus gelohnt hat. Leider sind die Narben des 2. Weltkriegs und der nicht überall gelungene Wiederaufbau mit Platten deutlich sichtbar. Aber unser Reiseführer hat uns zu den schönen Ecken geführt, so dass es ein gelungener Tag war.

Der Rückweg wurde von einem Gewitter geprägt, dass uns auch auf dem Weg zum Restaurant nicht verschonte. Etwas Nass, gab es dann aber noch ein leckeres Abendessen.

Der 07.06.2019 war dann der nächste Segeltag, den wir mit immer noch östlichen Winden bis Dziwnow verbracht haben. In Dziwnow, einem kleinen neu gebauten Hafen konnten wir dann Fisch bzw. Piroggen geniessen.

Am Samstag den 08.06.2019 ging es dann weiter, mit jetzt westlichen Winden, nach Kolobrzeg (Kolberg), dass wir dann auch um 17:00 Uhr erreicht haben. Obwohl die Marina neu gebaut ist, war die Bezahlung mit Münzwechsler und passenden Jettons doch recht antiquiert. Leider passte hierzu auch das Restauranterlebnis direkt über dem Hafenbüro. Die Wartezeit auf Bedienung oder Getränke war eher schleppend. Wobei die Pizza dann durchaus gut war.

Den Sonntag haben wir dann in Kolberg verbracht und die hübsch sanierte Stadt mit den alt ehrwürdigen Gebäuden bewundert.

Hier die Bilder zum Beitrag: