Die finnischen Schären – Natur pur

Die Reise von Helsinki nach Mariehamn führte durch das Schärenmeer. Dieser Teil Finnlands hat tausende Inseln – eben die Schären. Die Bevölkerungsdichte ist, wie in dem verknüpften Wikipedia Artikel beschrieben, eher gering. Jedenfalls fährt man an vielen unbewohnten Inseln vorbei, die aber durchaus über nette Ankerplätze oder Badebuchten verfügen. Die Fahrt durch diese tausenden Inseln beding natürlich einer Auswahl und so habe ich bereits im Winter 2018 mit dem iSailor Programm für das iPad Orte auf der Route von Ost nach West ausgesucht, die aus meiner Sicht gut zu erreichen sind. Gut zu erreichen meint in diesem Fall, dass die Navigation nicht überfordert. In Helsinki und auch in Hanko, aber auch durch meinen Seglerkontakt Peter, habe ich diese Planung fast komplett über den Haufen geworfen. Die Tipps, welche mir jeweils gegeben wurden haben sich gelohnt und so haben Pinguini und ich einfach andere Schären angesteuert 🙂

So führte die tatsächliche Route über Stora Svarto, Jussarö, Hanko, Byholmen, Kasnäs, Bergholm, Liuggarsholm bzw. Kumlinge, Dagerby nach Mariehamn.

Um auch wirklich jede Sauna in den Häfen zu nutzen 😉 war es unbedingt nötig, diese Route im “slow mode” zurückzulegen. Ergo folgte jedem Fahrtag ein Badetag! Eine echt gute Entscheidung. Nicht jeder der angesteuerten Stege bot Strom oder Wasser, aber doch einige. Wichtig für alle, die eine ähnliche Reise planen, ist, die Tage ohne Versorgung (Strom, Gas, Wasser, Diesel, Lebensmittel) mit denen abzuwechseln, an denen man bunkern bzw. sich versorgen kann. Für Pinguini habe ich gelernt, den Kühlschrank über Nacht abzuschalten. In der Nacht ist die Temperatur am 60. Breitengrad ohnehin meist unter 18 Grad. Zudem wird es wohl nötig sein eine Solarzelle am Schiff nachzurüsten, um die Akkus voll zu behalten.

Ungewohnt, aber nach einer gewissen Lernkurve beherschbar, sind die Hafenmanöver mit Heckboje. Bei diesen fährt man mit langsamer Geschwindigkeit an einer im Wasser verankerten Heckboje vorbei und hakt einen Bojenhaken ein, an dem eine Festmacherleine befestigt ist. Ist das Schiff vorne am Steg muss der Einhandsegler nach vorne um die Frontleinen zu befestigen. Glücklicher Weise hat man dabei oft helfende Hände am Steg und die Helfer nehmen die vorbereiteten Leinen bereits vom Bugkorb während man noch den Gang heraus nimmt. Seitenwinde sind bei diesem Manöver eher tückisch, da man etwas mehr Fahrt im Schiff benötigt. Ist die Heckleine zu kurz, driftet das Schiff sofort in die Richtung, an der die Leine befestigt ist. Dann bleibt nur noch zurücksetzen, Leine verlängern und neu anfahren. In Hanko, war der Abstand von Boje und Steg so gross, dass ich ähnlich wie in Ventspils drei Heckleinen ca. 36 m benötigt habe. Die Finnen lösen das Problem mit der langen Heckleine durch eine Rolle mit Gurtband am Heck, die sich selbsttätig abwickelt. Leider kann man nicht für jede Anlegervariante optimal ausgerüstet sein, so dass meine Ausstattung nur mit einem Bojenhaken ergänzt wurde.

Ich wünsche Euch jetzt viel Spass beim schauen der Bilder von Natur pur!

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